KÜNSTLERBIOGRAPHIE

 (Der Versuch einer Annäherung an einen der größten, unbekannten künstlerischen Genies unserer Zeit...)

  

1971

 

Das Geburtsjahr des Künstlers. Über seine Entstehung ranken sich allerlei Gerüchte, die er vermutlich selbst in Umlauf gebracht hat. Er kokettiert gerne damit, daß er während eines Pornodrehs gezeugt wurde bzw. das Produkt eines fehlgeschlagenen Genexperiments ist.  

Eine weitverbreitete Theorie besagt, daß ULI als jüngstes Kind eines Schwertschluckers und einer russischen Kosmonautin das Licht der Welt erblickt und eine beinahe glückliche Kindheit im Kreis seiner 13 Geschwister und eines weißen Elefanten in einer Hippikommune in Wanne – Eickel verbringt, wo er bereits früh Erfahrungen mit Alkohol und leichten Drogen macht. Diese Theorie wird von einem Frühwerk des Künstlers gestützt, dessen Echtheit bis heute nicht bewiesen werden konnte.

Es gibt auch Indizien dafür, daß ULI eine sehr unaufgeregte Kindheit in Bonn verlebte. Augenzeugen wollen ihn dort gesehen haben. Seine Eltern.

 

 

1975

 

Er zeichnet die Mona Lisa mit Kugelschreiber ab – auf dem senffarbenen Kunstledersofa der Familie. Es kommt zu familieninternen Spannungen. Erste ernsthafte Auseinandersetzung ULIs mit dem Leitmotiv: „Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters“.

 

 

1977

 

Es kommt zum Bruch mit der Familie, als seine Eltern ihm verbieten wollen, zur Schule zu gehen. Verbittert reißt er von zu Hause aus, um sich auf eigene Faust an einer Schule für Schwererziehbare anzumelden.

Ernüchtert stellt ULI fest, daß die Schule nichts für ihn ist. Die wochenlangen Versuche des Lehrkörpers, ihn in seiner natürlichen Entwicklung zu beschneiden, haben ihn zermürbt. Der Versuch, die Revolution auszurufen wird vereitelt und mit einer Woche Nachsitzen sanktioniert. Er flieht.

Man behält ihn als wirren Zwerg mit einem unnatürlichen Hang zum Sex in Erinnerung.

ULI beschließt, sich nunmehr der harten Schule der Straße zu unterwerfen. Eine zeitlang hält er sich als mäßig talentierter Hütchenspieler über Wasser. Erster Kontakt mit Alkohol und leichten Drogen.

 

1978

 

Er schließt sich einem Wanderzirkus an, was ihn bis nach Florida bringt. (Seine Eltern behaupten allerdings, es handelte sich lediglich um einen Familienausflug in den Harz).

 

1979

 

ULI macht die Bekanntschaft von George Lucas, der ihn für die Rolle des Yoda in „Das Imperium schlägt zurück“ besetzen will. In letzter Sekunde entscheidet sich Lucas jedoch für eine Handpuppe. Immerhin ist er von dem jungen Deutschen so begeistert, daß er dessen Größe, dessen Ohren und dessen unklare englische Aussprache in die Figur des Yoda einfließen läßt. (Lucas wollte sich hierzu übrigens nicht äußern).

L.A. nervt ihn. Er kehrt nach Deutschland zurück und beginnt eine Lehre als Zuhälter.

 

  

1980

 

 

Erster Geschlechtsverkehr.

Zumindest behauptet er das. Man kann diese Theorie in Zweifel ziehen, da Aussehen, Geschlecht; Rasse und Anzahl der damalige Geschlechtspartner in seinen verschiedenen Erzählungen variiert. Ein sehr viel glaubhafteres Szenario zeigt folgendes Werk des jungen Genies aus dieser Zeit.

 

 

1981

 

Erschüttert bricht er seine Lehre als Zuhälter ab, als er merkt, wie erniedrigend das alles im Grunde ist – auch für die Nutten, jedoch besonders für ihn. Sein tiefverwurzeltes Mißtrauen gegenüber dem anderen Geschlecht könnte übrigens in jener Zeit seinen Ursprung haben.

 

1982

 

ULI hält seine Eindrücke auf einem Fresko in einer Bahnhofstoilette in Gelsenkirchen fest.

Leider wurde das Werk bei einem Angriff der Marsianer vollkommen zerstört.

Seine Eltern behaupten aber, ULI sei die ganze Zeit im Kardinal-Frings-Gymnasium, Bonn, gewesen sei. Das Klassenbuch sagt etwas anderes.

 

 

1984

 

Er wandert nach Brasilien aus. Doch schon nach kurzer Zeit wird er aus dem Land geworfen, als man merkt, was für ein untalentierter Fußballer er ist. (Das behauptet übrigens auch sein ehemaliger Sportlehrer im Kardinal-Frings-Gymnasium).

 

1989

 

Zivildienst als Pfleger eines bekannten Mafiapaten.

 

1990

 

Es folgt eine Zeit am Abgrund. Er unternimmt Selbstversuche mit halluzigenen Pilzen, experimentiert mit vibrierenden Gummipuppen und entwirft eßbare Reizwäsche. Abends führt er Dialoge mit Gott und ritzt Seine Memoiren in Baumrinden. In dieser Zeit macht er erste Kontakte mit dem Alkohol.

 Als Bonn im Zuge des Wiedervereinigungswahns der Hauptstadttitel entzogen wird, belegt er Deutschland mit einem Voodoo-Fluch. Das verzögerte Ergebnis: Die EM 2000...so hatte er sich das nicht vorgestellt...

 

 

1991

 

Nach der Lektüre von Kafkas Romanen begeistert sich ULI für die Idee, sich in ein Ungeziefer zu verwandeln bzw. als Sachbearbeiter in einer Versicherung einstellen zu lassen um fortan seinen treuen Dienst im Rädchen eines allmächtigen Getriebes zu verrichten. Er läßt sich in einer Versicherung einstellen. Nach einem Tag hat er eigentlich genug davon. Doch er findet den Ausgang nicht mehr.

In der Versicherung lernt er einen wunderlichen Kauz namens „COOPER“ kennen (Name von der Redaktion geändert, Anm. der Redaktion.)...(Moment mal...welche REDAKTION????; Anm. der Redaktion). Cooper ist von dem Irrglauben besessen, er befände sich in Hollywood. Beide mögen sich auf Anhieb. Leider reicht es nicht für eine Beziehung.

 Die beiden verwandten Geister beschließen, gemeinsam neue Wege zu gehen. Das führt sie in einige gute Kneipen. Ganz nebenbei entwickeln Sie eine revolutionäre Technik im Erfinden von Ausreden. Erster Kontakt mit Alkohol.

 

 

1992

 

ULI trinkt 5 Liter Bier ohne zu kotzen.

 

1992

 

Am nächsten Morgen erwachen ULI und Cooper verkatert in der Fremdenlegion.

(Zuverlässige Quellen behaupten jedoch, es handelte sich lediglich um die Berufsschule).Neben einigen sinnlosen Kampfeinsätzen im Paragraphendschungel entsteht in dieser Zeit eine Serie von atemberaubenden Aktgemälden und ein Stummfilm über Albert Einstein - allerdings nur in ULI`s Kopf.

Beim durchchecken der Vertragsmodalitäten der „Fremdenlegion“ stellt ULI fest, daß es dort keine Ausstiegsklausel gibt. Enttäuscht muß er Angebote als deutscher Boccia – Nationalspieler und als neuer James Bond – Darsteller ablehnen.

Sie desertieren. (Allerdings will ihr Berufsschullehrer beweisen können, daß sie am nächsten Morgen wieder auf ihrem Platz saßen). Es folgt eine Zeit der Sinnsuche. Lockerer Umgang mit Alkohol und Drogen. Nebenbei wird ULI Stadtmeister beim Star-Wars-Flipper.

 

 

1993

 

In seinem Wahn geht ULI einige unbefriedigende, fragwürdige Beziehungen mit Vertreterinnen des anderen Geschlechts ein. Er bezeichnet dies heute als einen Akt der Selbstgeißelung und Inspirationssuche.

 

1994

 

Als ULI und COOPER anläßlich ihres heute berühmten Rhodos-Urlaubs feststellen, daß das sie innerhalb von drei Wochen nur einen einzigen Dialog führen („Wo ist der Flaschenöffner?“-„Such ihn doch, du fauler Sack!“) beschließen sie, sich eine zeitlang zu trennen.

 

1995

 

Durch Zufuhr von Alkohol und leichten Drogen versucht ULI, zu neuen Ufern der Kreativität aufzubrechen und neue Inspiration zu finden. Doch das Experiment scheitert kläglich und steigert nur seine Lust zu poppen.

 

 

1996

 

Eine Karriere ULI s als Phantomime wird dadurch erschwert, daß er nicht ernst bleiben kann und ständig in Lachkrämpfen ausbricht. Auch ein Comebackversuch seiner Band  DIE GEPLATZTEN KONDOME scheitert kläglich. Die Einsamkeit nagt an ULI. Er entwickelt seltsame Hobbies wie das Planen fiktiver Attentate auf hochbezahlte Hollywoodgrößen (Bruce Willis verdoppelt daraufhin sein Kontingent an Bodyguards).

 

1997

 

Es folgt der Versuch eines Happenings. ULI beschließt, sich in den Wald zu stellen und sich allein durch die Kraft seiner Gedanken in einen Baum zu verwandeln. Nach 17 Minuten bricht er das ambitionierte Projekt ab, als es anfängt zu regnen.

 

1998

 

ULI beschafft sich einen Internetzugang und verliert am ersten Abend sein ganzes Vermögen an den Betreiber einer Sexseite. Er ist dazu gezwungen, seinen inzwischen verhassten Beruf bei der Versicherung zu behalten, seine Umsiedelung nach Hawaii zu verschieben und seinen Weizenbierkonsum auf 10 Liter die Woche zu reduzieren.

In den Sümpfen der Internetchats lernt er eine gewisse Esther kennen. Er ist fasziniert von Ihr, weil er glaubt, sie sei ein Protonengehirn. Seine Überraschung ist groß, als er merkt, daß es sich um einen Menschen handelt. Hat seine Intuition ihn verlassen? Naja, sie kommt zwar aus Berlin, aber er mag sie trotzdem. Es ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

 

 

1999

 

Als die Liebe seines Lebens sich von ihm trennt, verschlingt er in einem Akt innerer Selbstreinigung 17 Cheeseburger und beginnt damit, merkwürdige Gedichte zu schreiben, die keine Satzzeichen enthalten und sich nicht reimen. Soviel man heute noch weiß, handeln sie hauptsächlich von Leuten, die versuchen, einen perfekten Galgenknoten zu knüpfen bzw. sich selbst zu verbrennen.

Was solls. Die Weltuntergang in Form der Jahrtausendwende steht bevor.

 

  

2000

 

Deutschland spielt eine mehr als peinliche EM. Vom schlechten Gewissen und heilloser Panik geplagt, wirft ULI seine Sammlung mit Voodooflüchen in den Rhein. Den Rest des Jahres verbringt er damit, auf den Weltuntergang zu warten. Als dieser nicht eintritt, beginnt er damit, diffamierende „Anti-Nostradamus“-Graffitis an die Wände von irgendwelchen Telefonzellen zu sprühen. Sie sind heute Millionen wert. 

Doch dann erscheint ein Silberstreif in ULIs Leben.

In einem Gebüsch nahe der Bushaltestelle Roleber findet er eine Cassette mit Pornovideos, welche ihn von seinen Depressionen heilt.

Und es kommt noch besser.

Zufällig trifft er COOPER in einer Trinkhalle in Köln-Süd wieder. Spontan wetten sie, daß sie es nicht schaffen, eine eigene Homepage zu kreieren. Sie schaffen es doch. Die Geburtsstunde der „APATHEN“, einer Art nicht politisch motivierter Revoluzzerbewegung. Gemeinsam machen sie unter Ausschluß der Öffentlichkeit erste Gehversuche auf dem Standstreifen der Datenautobahn. Sie bringen es auf etwa 98 Besucher in drei Jahren. „Die Welt war noch nicht bereit für uns“ sagt ULI heute.

 

 

2001

 

Das FBI wird auf die APATHEN aufmerksam. ULI taucht eine zeitlang bei einer apathisch motivierten Passivistin unter, die ihm eine zeitlang Unterschlupf gewährt, weil er so bequem ist. Als sie sich einen Sessel leisten kann, trennt sie sich von ihm.

 

 

2002

 

ULI schafft den ultimativen Durchbruch als Künstler. Robbie Williams plant ein gemeinsames Projekt mit ihm, doch er lehnt das Angebot freundlich aber bestimmt mit einem Verweis auf seinen Schlagring ab, als er merkt, daß es sich nicht um den von ihn verehrten Robin Williams handelt, sondern lediglich um einen tätowierten Idioten, der ständig versucht, sich oder anderen die Shorts runterzuziehen. Er wählt den schweren Weg.

Unterdessen setzt George Bush DIE APATHEN an die Spitze der „Achse des Blöden“. Schließlich müssen sie dem Druck von Regierung, Uli Hoeness und ihrem Steuerberater nachgeben und schließen die Homepage. COOPER zieht sich daraufhin von dem Projekt zurück und entdeckt seine neue Bestimmung in der Kraft einer mysthischen Wunderpflanze.

Seit dem sieht er 5 Jahre jünger aus.

 

Verbittert sucht ULI Trost im Alkohol und anderen, mysthischen Wunderpflanzen.

 

 

2003

 

ULI macht eine Reise in die Grenzbezirke der Matrix, wo ihn der Geist von Salvador Dali bestärkt, weiterzumachen (während der Geist von Vincent Van Gogh auf ihn einredet, sich ein Ohr abzuschneiden). Frisch bestärkt und voller neuen Enthusiasmus beschließt er, eine neue, eine bessere Homepage zu erschaffen, eine Homepage, die das Genre revolutionieren und die Welt verändern soll: ULIWOOD!

 ...der Rest ist Geschichte....

Heute lebt ULI übrigens als gefeierter Antiheld in seinen imaginären Domizilen in New York, der Toskana und auf Jamaika sowie in der (nicht-imaginären) geschlossenen Anstalt des LKH in Bonn. Und:

 Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten ist sein Bewährungshelfer ULIs bester Freund geworden.

 

Das Projekt „Bierbauch“ ist fast abgeschlossen...

 

 

GEPLANTE PROJEKTE :

 

 - ein Musical über das Leben Adolf Hitlers

 

 - Heirat einer dreibrüstigen Cyberhure

 

 - das Komponieren einer vierstündigen Oper in Gebärdensprache

 

 - auf einem Bein hüpfend die Sahara durchqueren

 

- ein Tortenattentat auf Dieter Bohlen.

 

- ein weiteres Tortenattentat auf Dieter Bohlen, unmittelbar, nachdem er sich vom ersten erholt hat

 

- eine Castingshow für Psychopathen

 

- die Veröffentlichung seiner nie abgeschickten Beschwerden an den Vorstand

  der Deutschen-Bahn-AG, ein 800seitiges Epos.

 

- 6 Liter Bier trinken, ohne zu kotzen. 

 

 

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